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Richtiges Lüften und Heizen

Richtiges Lüften
Mit dem Wohnen entsteht Feuchtigkeit (Waschen, Wischen, Baden, Kochen, Schwitzen, Feuchtigkeitsabgabe der Pflanzen, …). Diese Feuchtigkeit muss durch gezieltes Lüften abgeführt werden.Prüfen Sie in diesem Zusammenhang einmal Ihre persönliche Wohnungsausstattung (Tapeten/Anstriche, Polysterolverkleidungen, Möbel, …) auf ihr Vermögen hin, Feuchte aufzunehmen, auf Puffer- Speicherwirkung für Feuchtigkeit. Im Gegensatz zu den Naturprodukten sind die oft anzutreffenden und Kunststoffe dazu nicht in der Lage. Je höher der Anteil letzterer ist, desto höher ist der persönliche Lüftungsbedarf, um die Feuchtigkeit abzuführen, die in der Wohnung nicht aufgenommen werden kann.Infolge der sehr dicht schließenden Kunststofffenster ist für den erforderlichen Luftwechsel in einer Wohnung täglich ein mehrfaches Lüften unerlässlich !

Eingebaute Lüftungselemente führen nicht zum erforderlichen Luftaustausch der zur Vermeidung von Feuchtschäden erforderlich ist, sondern wirken nur bei Unterdruck, z.B. bei eingeschaltetem Gasgerät und ermöglichen den gefahrlosen Betrieb.

Deshalb dürfen diese, wie auch Lüftungsöffnungen in den Türen niemals mittels Klebebänder o. dgl. verschlossen oder verstopft werden.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist das Kipp-Fenster für den nötigen Luftwechsel nahezu wirkungslos. In der Kippstellung kommt kaum frische Luft herein. Somit strömt auch nur wenig mit Feuchtigkeit angereicherte Raumluft hinaus. Durch die offene Fensterspalte fließt aber Wärmeenergie schnell ab. Der Raum kühlt aus, ohne dass der notwendige Luftwechsel stattfindet. Das wollen wir gerade nicht erreichen !

Unsinn ist auch die oft anzutreffende Auffassung, dass längere Zeit zu lüften richtig wäre, um die Wohnung „trocken“ zu halten. Ein einfacher Test für die ausreichende Lüftung ist der abgetrocknete Feuchtebeschlag an der Außenscheibe des in den Raum hinein geöffneten Fensterflügels. Der Feuchtebeschlag ist nach kurzer Zeit verschwunden und damit der nötige Luftaustausch erreicht.

Denken Sie auch daran, dass sich innerhalb Ihrer Wohnung die Wohnfeuchte über offenstehende Türen gleichmäßig verteilt. Folglich steigt dann in weniger warmen Räumen (z.B. Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche) die relative Luftfeuchtigkeit stark an.

Hierdurch kann es zum Oberflächenkondensat, einer Vorstufe der Feuchtigkeitsschäden, kommen. Das wird an der kalten Flasche Bier aus dem Kühlschrank sichtbar, aber auch an der kalten, nicht geheizten Wand (z.B. im Schlafzimmer).

Beseitigen Sie die beim Kochen entstehende Feuchtigkeit durch umgehende Lüftung und halten Sie die Wohnungsinnentüren zu den weniger beheizten Räumen stets geschlossen . Das gilt auch während der Zeit des Lüftens. Andernfalls entlüften Sie Ihre ganze Wohnung über ein Fenster und das kann dann wirklich lange dauern !

Sind Sie berufstätig oder tagsüber abwesend, sollten Sie vor Verlassen der Wohnung und nach Rückkehr die Zimmer kurz durchlüften. Das gilt natürlich vorrangig für die Räume, in denen Feuchte produziert wird, wie Schlafräume, Bad und Küche.

Die trockenere Raumluft lässt sich mit viel weniger Heizenergie behaglich halten, als die feuchte Luft.

Richtiges Heizen

Drehen Sie die Thermostatventile keinesfalls ganz ab (Frostschutz), sondern stellen Sie diese bei Abwesenheit nur um ein oder zwei Striche herunter. Denken Sie daran, dass Thermostatventile die Heizung nach erreichen der voreingestellten Temperatur selbstständig abschalten und so sparen helfen.

Das völlige Abstellen der Heizung und das spätere Hochheizen führt zu höherem Verbrauch an Heizenergie. Die Wände und Möbel verlieren während Ihrer Abwesenheit die gespeicherte Wärme nutzlos und müssen lmit viel Energie wieder aufgeheizt werden – vergleichen Sie mit dem guten alten Kachelofen, der in der kalten Wohnung die Kohlen regelrecht “gefressen” hat und die Zimmer trotzdem nicht ausreichend wärmte!

Wenn Sie die Heizung nur vorübergehend um wenige Stufen niedriger einstellen und diese Einstellung bei Bedarf wieder erhöhen, vermeiden Sie den unnötigen Mehrverbrauch, der sich finanziell ganz erheblich in Ihrer Börse bemerkbar macht!

Das Beheizen der Wohnung muss so erfolgen, dass die Raumtemperatur auch im Außenwand- bzw. Eckbereich ausreichend ist. Die empfohlenen Innentemperaturen für beheizte Räume in Wohnhäusern (Norm-Innentemperatur nach DIN 4701) betragen:

Wohnräume und Küchen +20°C
Bäder +23°C
Schlafräume +17°C
Werden diese Temperaturen unterschritten, ist ein verstärktes Lüften erforderlich.

Für das richtige Heiz- und Lüftungsverhalten gelten folgende Faustregeln:

Heizen Sie so, wie Sie es mit den angenehmen Dingen des Lebens halten sollten – möglichst gleichmäßig, nicht übermäßig, dafür jedoch regelmäßig!
In weniger genutzten Räumen ( häufig Kinderzimmer / Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad) sollte die Raumtemperatur 17°C auf Dauer, insbesondere bei Außentemperaturen unter +5°C, nicht unterschreiten !
Für das Lüften gilt: Lieber öfters und kurz, dafür aber immer kräftig!
Die Erhöhung der Raumtemperatur um nur 1o C erfordert 6% mehr Energie und damit Heizkosten !

Zum Schluss noch folgende Hinweise und Empfehlungen:

Die Wand- und Deckenbekleidungen aus Kunststoff (z.B. Schaumpolystyrol) haben einen negativen Einfluss auf die Wohnfeuchte. Hierdurch wird zunächst die Pufferfunktion (hierunter ist die Fähigkeit zu verstehen, Feuchte vorübergehend ähnlich einer Schwammwirkung aufzunehmen, um diese beim Lüftungsvorgang wieder abzugeben) bekleideter Flächen verringert. Je geringer die Gesamtaufnahmefläche in einer Wohnung wird, desto niedriger wird auch das Speichervermögen für Feuchtigkeit. Bereits die Verkleidung der Deckenflächen in zwei Räumen mit Schaumstoffplatten genügt, um den Feuchtehaushalt in einer Wohnung gänzlich ins Negative zu verändern.

Gleiches gilt auch für “Billigangebote” von Wandinnenfarben, wie sie oft in Baumärkten erhältlich sind. Die dort enthaltenen Bindemittel (PVAC-Latex) verschließen die Wände regelrecht wie eine Feuchtsperre. So auch viele Kunststofftapeten und Folien. Auch hier haben sich wie anderswo die natürlichen Dinge wie Holz, Papier (Präge- und Raufasertapete), Acryl- oder Silikatwandfarben, Kork, Kokos u.a.m. beim Innenausbau bewährt.

Darüber hinaus ist mit derartigen Leichtkunststoffbekleidungen im Brandfall Lebensgefahr infolge freiwerdender giftiger Dämpfe und Gase verbunden. Durch abtropfenden Kunststoff drohen gefährliche Verbrennungen. Die Brandausbreitung wird erheblich beschleunigt und der Brandumfang vergrößert. Durch verstärkte Rußbildung werden auch Wohnungsteile beschädigt, die nicht direkt vom Feuer betroffen sind.

Vermeiden Sie größere Mengen Wäsche (Waschmaschinenfüllung) im Bad oder gar in anderen Wohnräumen zu trocknen. Dazu sind die die Wäscheplätze, Trockenräume oder Böden zu nutzen. Im Ausnahmefall ist für ausreichende Heizung und Lüftung des Bades zu sorgen, da andernfalls Schimmelschäden unvermeidbar sind.

Wir hoffen, dass wir mit diesen Ausführungen zum besseren Verständnis für die Vorgänge bei der Entstehung von Mängeln infolge Wohnfeuchte beitragen konnten.

Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, dass sich bei Einhaltung vorgenannter Verhaltenweisen Feuchteschäden nachhaltig vermeiden lassen.

Wir wünschen Ihnen künftig diesbezügliche Mängelfreiheit, damit Sie Freude an ihrer Wohnung in unserer Genossenschaft haben.